Praxis für Sprach-, Sprech- und Stimmtherapie Reiner Dubiel

Unterscheidungsmerkmale
von „normaler“ und „gestörter“ Sprachentwicklung

Lebensalter

normale Sprachentwicklung

gestörte Sprachentwicklung

0 bis 10 Monate

Schreien, Gurren (..erre..), Lallen, Kettenbildungen (..gaga..); ab 8. Monat deutliches Achten auf eigene Lautäußerungen; Doppelsilben (..Mama, Papa..) sind noch ohne Bedeutungen für das Kind

Kind hört mit Lautäußerungen auf

Kind kann aufgrund organischer Störung (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte) kaum Laute bilden

10 bis 18 Monate

Gebärden (..bitte-bitte..), Silben und Laute werden nachgeahmt, sog. Echolaliestadium; Kind versteht Aufforderungen, kann bestimmte Gegenstände benennen (10 Worte) oder zeigen

Ausbleibene Sprachentwicklung

Kind beschränkt sich z.B. auf immer wieder dieselbe Silbe bzw. Lautfolge

Kind versteht keine Aufforderungen

18 Monate bis
2 Jahre

Wortschatz größer als 10 und kleiner als 50 Worte; daneben noch viele unverständliche Silben;
sog. Einwortsätze; Sprache wird durch Gesten unterstützt

Gebrauch weniger,
unverständlicher Lautverbindungen

weniger als 10 sinnbezogene Worte

2 bis 3 Jahre

Wortschatz: mind. 50 Worte

Zwei-Wort-Sätze werden sicher beherrscht

Verständnis für Nomen, Verben, Adjektive, Präpositionen

Fragealter

Kind beginnt von sich als ,,ich“ zu sprechen

einzelne Lautbildung oft noch unvollkommen (z.B. Lispeln); Verwechslung D/G, TIK (z.B. Is deh‘ Tinderdaten)

Satzbildung oft noch
unvollkommen; Auslassen von Artikeln und Präpositionen (Ball
Tisch liegt
), Konjugieren und
Deklinieren fällt schwer (Der Hund beißen Kind)

Lautbildung bei mehreren / vielen Lauten gestört

stark gestörte Satzbildung, keine Ansätze über Zwei-Wort-Sätze hinaus

stereotyper Gebrauch sehr
weniger, immer derselben,
unverständlichen Lautgebilde

Kind näselt

Kind spricht heiser

3 bis 4 Jahre

Kind kann Situationen sprachlich umschreiben

kann von Dingen sprechen, die es nicht unmittelbar sieht

ab und zu noch unsicherer
Gebrauch der Zeiten (Ich bin
gegangt
)

Lispeln kann noch auftreten

Wiederholungen von Satzteilen,
Wörtern u./o. Silben sind noch
altersgemäß, sofern sie sehr kurz und ohne Gesichts- / Körperverspannungen erfolgen

Kind beherrscht Umgangssprache weitgehend

gestörte Lautbildung

gestörte Satzbildung

eingeschränkter Wortschatz

eingeschränktes
Sprachverständnis

Störungen liegen sowohl im
Bereich der Laut- und Satzbildung, als auch des Wortschatzes und des Sprachverständnisses vor

Babysprache

Eigensprache

Sprechverweigerung

Stottern

überhastetes und verwaschenes Sprechen

 

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Schriftzug: Praxis für Sprach-, Sprech- und Stimmtherapie Reiner Dubiel